jüdischen Unternehmerfamilie in Berlin
Familie Hirschmann
Die Geschichte der Familie Hirschmann ist untrennbar mit der Geschichte der Deutschen Kabelwerke verbunden – und so mit der des Grundstücks des Blocks 74 an der Boxhagener Straße.

Die historische Entwicklung des Grundstücks
Boxhagener Straße 79 bis 82 von 1771 bis heute
Die Geschichte der Familie Hirschmann ist untrennbar mit der Geschichte der Deutschen Kabelwerke verbunden – und so mit der des Grundstücks des Blocks 74 an der Boxhagener Straße.
Seit dem 12. Jahrhundert befindet sich zwischen Rummelsburger See und der Stadtgrenze zu Berlin in Brandenburg das Berliner Vorwerk Boxhagen. Erst mehrere Jahrhunderte später siedelt Friedrich der Große in unmittelbarer Nähe des Vorwerks im 18. Jahrhundert auf einem Teilabschnitt entlang der heutigen Boxhagener Straße eine Gärtnerkolonie an.
1897 wir die Marke Cyklon in Sachsen als Fahrradhersteller gegründet. Daraus geht 1903 nach einem Umzug nach Berlin die Cyklon Maschinenfabrik in der Mainzer Straße 22/23 in Friedrichshain hervor – rund 700 Meter entfernt von den Deutschen Kabelwerken in Boxhagen.
Bereits 1904 nimmt die Abteilung Gummireifen bei den Deutschen Kabelwerken in Boxhagen die Fabrikation von Automobilreifen in kleinem Umfang zur Ausstattung der Cyklonetten-Dreiräder auf, die von einer Tochterfirma der Kabelwerke hergestellt werden. So entsteht einer der ersten deutschen Reifenhersteller.
Ein Jahr nach dem Produktionsbeginn seiner Gummi- und Kabelfirma in Boxhagen gründet der jüdische Unternehmer Siegfried Hirschmann 1896 mit weiteren Partnern die Aktiengesellschaft Deutsche Kabelwerke vorm. Hirschmann & Co.
1895 fertigt der jüdische Unternehmer Siegfried Hirschmann in seiner neu erbauten Fabrik in Boxhagen die ersten Kabel und Gummiprodukte. In den Folgejahren wird der Standort der Deutschen Kabelwerke in der Boxhagener Straße kontinuierlich ausgebaut.
Aus Kapazitätsgründen verlegen die Deutschen Kabelwerke bis Ende der 1920er-Jahre die gesamte Fabrikation für isolierte Drähte und Kabel von Berlin in das Fürstenwalder Zweigwerk. Im Berliner Stammwerk werden fortan vor allem Reifen und verschiedenste Gummiartikel für die Industrie und den Hausgebrauch hergestellt.
Das Boxhagener Werk der Deutschen Kabelwerke wird nach dem Zweiten Weltkrieg in einen volkseigenen Betrieb umgewandelt. Zudem wird rund ein Viertel der Betriebsfläche zur Errichtung des Mühlenbetriebs Maltose übertragen. Die Mühle produziert bis 1990 Malzzucker, Kindernahrung, Haferflocken, Milchpulver, Mehl und Nährhefe. Daneben werden weitere Kleinbetriebe auf dem Firmenareal in der Boxhagener Straße angesiedelt.
Im Mai 1990 werden die volkseigenen Gummiwerke in der Boxhagener Straße unter Regie der Treuhandanstalt weitergeführt. Zwei Jahre später wird der Betrieb an eine Tochtergesellschaft des international tätigen Automobilzulieferers Freudenberg verkauft. Hergestellt werden für die Automobilindustrie vor allem Bälge, Stabklappen und Silikonteile.
Mit dem BOX SEVEN entsteht auf dem rund 26.000 Quadratmeter großen Grundstück eines ehemaligen Gewerbeareals ein neues lebendiges Stadtquartier mit vielfältigen Facetten und Möglichkeiten. Die stimmige Mischung aus modernem Wohnen, grüner Umgebung, individueller Architektur und eigener kleiner Infrastruktur macht das Quartier aus und fügt es harmonisch in die gewachsenen Strukturen des umliegenden Kiezes ein.