Familie Hirschmann

Das Schicksal einer jüdischen Unternehmerfamilie in Berlin

Siegfried Hirschmann Die Geschichte der Familie Hirschmann ist untrennbar mit der Geschichte der Deutschen Kabelwerke verbunden – und so mit der des Grundstücks des Blocks 74 an der Boxhagener Straße. Die Wurzeln der Hirschmanns stammen aus dem bayrischen Schwaben. Der Firmengründer der Deutschen Kabelwerke, Siegfried Hirschmann, wird 1863 geboren.
Mit 26 Jahren gründet er 1890 in Berlin in einem Hinterhof seine eigene Firma. In nur sechs Jahren entstehen daraus die großen Deutschen Kabelwerke in Boxhagen. Über Jahrzehnte expandieren Siegfried Hirschmann und seine Familie bis in die 1930er-Jahre unaufhörlich und schaffen trotz zahlreicher Rückschläge ein kleines Industrieimperium durch Wachstum, Neugründungen und Zukäufe. In seiner Branche findet der Firmengründer gleichermaßen große Anerkennung. Das Lebenswerk von Siegfried Hirschmann und seiner Familie wird durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten und die darauf folgende Judenverfolgung zerstört.

Siegfried Hirschmann wird zeitweise inhaftiert und genötigt, seine Firma viel zu billig zu verkaufen. Erst 1939 flieht er aus Deutschland nach Guatemala, wo er 1942 stirbt. Die Familie Hirschmann erhält in den 1960er-Jahren eine Entschädigung von der Dresdner Bank und 2009 nach höchstrichterlichem Urteil auch eine Entschädigung von der Bundesrepublik Deutschland. Angesichts der außergewöhnlichen Lebensleistung des Gründers der Deutschen Kabelwerke wird die Bauwert AG den Park auf dem Areal in der Boxhagener Straße nach Siegfried Hirschmann benennen.

Wohnhaus der Familie Hirschmann

Das Wohnhaus der Familie Hirschmann, auch Geburtshaus von Siegfried Hirschmann, steht bis heute in der Kronengasse 3 in Ansbach.
Quelle: Alexander Biernoth.